Geburt · Schwangerschaft

Wenn das Warten anfängt zu nerven…

So, liebe Leute, ich bin jetzt 2 Tage vor Termin und werde immer ungeduldiger. Ich traue mich kaum mehr in die Stadt zu fahren um Shoppen zu gehen. Falls mir dann die Blase platzt und ich mit nasser Hose die Fahrt ins Krankenhaus organisieren muss, das wäre mir wahrscheinlich ziemlich peinlich. Oder ich wäre so durch den Wind, dass ich am Ende selbst noch fahren würde, damit mein Auto nicht im Parkhaus stehen bleibt. Immerhin ist das Baby jetzt schon so weit herunter gerutscht, dass ich mich bei einem Blasensprung nicht mehr in Zeitlupe bewegen und liegend transportiert werden müsste. Trotzdem wäre es selbst beim Spazierengehen irgendwie unpraktisch. Mir tut das Laufen momentan sehr gut, aber wenn ich erst einen Kilometer zurück nach Hause spazieren müsste, wäre es wahrscheinlich auch nicht optimal.

Noch mehr Panik macht mein Freund. Beim Spazierengehen soll ich immer jemanden dabei haben, mein Handy sollte ich am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen und bei jedem Ziehen, das ich irgendwo bemerke und ihm mitteile, oder bei einem nassen Fleck auf der Hose, weil die Parkbank nass war, bekommt er Schnappatmung und überlegt sofort, wo wir unseren Sohn hinbringen können, damit wir schnellstmöglich ins Krankenhaus fahren können.

Aber man muss uns auch irgendwie verstehen: unser Werni kam per geplantem Kaiserschnitt zur Welt, das heißt ich hatte keine Wehen, keinen Blasensprung und auch ansonsten hatte ich noch keine Anzeichen bemerkt. Also sind wir genauso ahnungslos, als wäre es unser erstes Kind. Damals sind wir an dem ausgemachten Tag morgens ins Krankenhaus gefahren, ich wurde nochmals untersucht, habe ein Zimmer zugewiesen bekommen und habe mich für die OP umgezogen. Als es soweit war, wurde ich von der Hebamme kurz vorbereitet (Katheter und so weiter), wurde in den OP-Saal geschoben und sobald die Betäubung gewirkt hatte, ging es auch schon los. Wenig später war Werni da, ich wurde wieder zusammengeflickt und in den Kreißsaal geschoben, damit das Bonding beginnen konnte. Kurz und (vorerst) schmerzlos. Wenn es nach meinem Freund gegangen wäre, hätte es gerne auch dieses Mal ein geplanter Kaiserschnitt werden können.

Aber ich möchte es gerne spontan probieren. Und sitze somit auf glühenden Kohlen. Ständig fragt mich jemand „Und? Merkst du schon was?“. Und seit einer Woche bekomme ich pro Tag mindestens zwei Nachrichten von Freundinnen oder Verwandten, die mich fragen, ob es schon etwas Neues gibt oder wie es mir so geht. Ich hatte irgendwie selbst damit gerechnet, dass es früher los geht. Die meisten Mütter, mit denen ich mich vorher ausgetauscht habe, haben ihre Kinder vor dem Termin bekommen. Außerdem habe ich gehofft, dass die geburtsvorbereitende Akupunktur ein wenig wie ein Rausschmeißer wirkt. Dem war leider nicht so. Naja, was heißt leider: so lange das Kind noch gut versorgt wird, gehe ich eigentlich davon aus, dass es gut ist, wenn sie sich noch etwas Zeit lässt. „Mädchen kommen öfter später – die müssen sich erst noch ein wenig hübsch machen“. So oder so ähnlich lautet nicht nur ein Spruch aus Michael Mittermeiers Programm „Achtung Baby!“, sondern den habe ich mittlerweile auch schon selbst gehört.

Immerhin sagt mein Arzt „Es tut sich etwas“ und am Tag des errechneten Termins habe ich einen Termin im Krankenhaus, damit auch dort die Kollegen noch mal sehen können, ob alles gut ist. Entweder ich darf ganz normal wieder nach Hause gehen und das Warten geht weiter, oder es wird eingeleitet, oder aber man entscheidet sich doch noch für einen Kaiserschnitt. Doch so lange heißt die Devise: Alles wird gut 🙂

Hinterlasse einen Kommentar